Spinnerei, Kirche und letzte Werke: das Kuss Quartett spielt Beethoven
Sehr geehrte Damen und Herren
Es tritt in der Carnegie Hall in New York, im Concertgebouw in Amsterdam, in der Londoner Wigmore Hall oder in der Berliner Philharmonie – und hin und wieder auch an den «Sommerklängen» auf (so erstmals 2009): das längst zur internationalen Spitzenformation avancierte Kuss Quartett. Am kommenden Sonntag, 22. Juli, um 17 Uhr spielen Jana Kuss (Violine), Oliver Wille (Violine), William Coleman (Viola) und Mikayel Hakhnazaryan (Violoncello) «Letzte Werke» in der Reformierten Kirche Baar.
Zum Konzertort: Der Bau der Reformierten Kirche Baar ist ein Kind der ersten Industrialisierungswelle im Kanton Zug mit ihren Fabrikgründungen entlang des Lorzenlaufs. 1866/67 wurde auf der verlängerten Längsachse der grossen Fabrikgebäude der Spinnerei Baar die erste reformierte Kirche im Kanton gebaut – ein zwar schlichter, aber überaus formenklarer klassizistischer Bau, dessen Ausgewogenheit und Formensprache einem grossen Architekten zu verdanken sind: dem Zürcher Ferdinand Stadler (1813–1870).
Jetzt Tickets reservieren!
Zum Programm: 1824–1826 hat Ludwig van Beethoven sein gewaltiges Oeuvre mit den fünf späten Streichquartetten abgeschlossen. So wichtig für diese Stücke seine intensive Auseinandersetzung mit den Kompositionstechniken Johann Sebastian Bachs war, so wenig weisen sie in die Vergangenheit zurück, sondern ganz im Gegenteil weit voraus in die Zukunft.
Das Streichquartett Es-Dur op. 127 wurde im März 1825 in Wien uraufgeführt. Beethoven hatte über drei Jahre daran gearbeitet und das Stück immer wieder zugunsten der 9. Symphonie zur Seite gelegt. Der französische Musiktheoretiker Vincent d’Indy nannte es hundert Jahre später «die letzte Pastoralsymphonie, die Beethoven geschrieben hat – die Krönung jener Liebe zur Natur, der er im Laufe seines Lebens so wundervollen Ausdruck verlieh.»
Höhepunkt des Streichquartetts a-Moll op. 132 ist der langsame Satz, der berühmte Heilige Dankgesang eines Genesenden an die Gottheit – ein Choral, der nicht nur im Gebrauch des lydischen Kirchentons, sondern auch in der Satztechnik der alten Kirchenmotette und im ganzen schwebend-gesanglichen Duktus an ein chorisches Gebet der alten Zeit erinnert.
Tickets für dieses und alle weiteren Konzerte können hier oder unter Telefon +41 (0)76 706 82 84 reserviert werden.
Einführung zum Konzertort: Dr. phil. Brigitte Moser, Büro für Bauforschung und Kunstgeschichte in Zug
Lassen sich sich vor dem Konzert und in der Pause durch das kulinarische Angebot von Colicchio Vini Zug verwöhnen!
Folgen Sie uns auf Facebook oder Instagram!
Wir freuen uns auf Sie! Ihre Sommerklänge Das Festival, das bewegt.
|